Performativität – Emanzipation und die Freiheit in der Stadtluft

DQDS at bauhaus reuse, Berlin, 2017, © zukunftsgeraeusche
Ist Emanzipation, im Sinne der Selbstkonstituierung eines Menschen, die Grundlage von Stadtentwicklung und Integration? Sich unabhängig von Herkunft als Stadtmensch zu definieren oder in der Anonymität der Großstadt selbst neu zu erfinden war stets der Hauptanziehungspunkt von Stadt. Dieses Prinzip der Performativität, d.h. sich schlichtweg durch den Akt der eigenen Ermächtigung selbst definieren zu können, ist heutzutage in der Lebenswirklichkeit vieler Menschen das letztendlich eingelöste Versprechen der „Stadtluft“. Ein sozialer Akt und grundlegend für die hoch geschätzte freiheitliche Gesellschaft, egal ob einer Minderheit oder der sogenannten Mehrheit angehörig; und nichts anderes als der Kern der Gender-Thematik, die dafür deshalb so signifikant ist, weil sie – ausgehend von Frau und Mann – die gesamte Bevölkerung betrifft. Doch jedwede Bestrebung sich innerhalb einer Gesellschaft selbst zu konstituieren, steht gegenüber sozialen und institutionellen Bedingungen und Rollenbildern, die im negativen Fall als Hürde und Zwang auftreten. Die Entstehung von Stadtgesellschaft und Integration ergeben somit ein performatives System, bei dem Freiheit nicht ohne Anonymität oder Fremdheit einhergeht, allerdings auch Differenzierung nicht ohne Inklusion und Emanzipation nicht ohne Prinzipien oder Normen. Die Veranstaltung zielte darauf ab die Entwicklung der Stadt unter dem Begriff Performativität zu diskutieren und damit die Besonderheit des Zusammenspiels zwischen Stadt, Stadtmensch und Stadtgesellschaft weiter auszuleuchten.
Einführung (18:00)
Uwe Wirth (Universität Giessen, Literatur- und Kulturwissenschaft, Performanz)
Marianne Rodenstein (Universität Frankfurt/M., Soziologie und Sozialpolitik)
Robert K. Huber (zukunftsgeraeusche GbR)
Vorträge und Diskussion (19:00)
Uwe Wirth (Universität Giessen, Literatur- und Kulturwissenschaft, Performanz)
Marianne Rodenstein (Universität Frankfurt/M., Soziologie und Sozialpolitik)
Erika Fischer-Lichte (HU Berlin, Theaterwissenschaft, Performativität) *
Moderation: Robert K. Huber (zukunftsgeraeusche GbR)
* Erika Fischer-Lichte musste leider aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen.