Dekoloniale Festival 2023 – Dekoloniale Berlin Residency und Ausstellung

Das »Dekoloniale Festival« verdichtet und reflektiert in künstlerischen und diskursiven Beiträgen an vier Tagen die mit »Dekoloniale« verbundenen Themen von 2023. In diesem Jahr stehen dabei die westlichen Berliner Stadtteile Charlottenburg und Wilmersdorf im Fokus.

Die Eröffnung der Dekoloniale Kooperationsausstellung und das Dekoloniale Festival finden in diesem Jahr vom 14.-17. September 2023 in den Stadtteilen Charlottenburg-Wilmersdorf statt.
Am Abend des 14. September eröffnen wir in der Villa Oppenheim (Schloßstraße 55, 14059 Berlin) gemeinsam mit dem Museum Charlottenburg-Wilmersdorf die Dekoloniale Kooperationsausstellung »Solidarisiert euch! Schwarzer Widerstand und globaler Antikolonialismus in Berlin, 1919-1933«. Die Ausstellung thematisiert die politische Organisierung diasporischer Gemeinschaften sowie die Erfahrung und die Grenzen transnationaler Solidarität im Umfeld der Kommunistischen Internationale.
In der vergleichsweise weltoffenen Hauptstadt der Weimarer Republik besaß diese ihr westeuropäisches Zentrum. Charlottenburg-Wilmersdorf war dabei der Bezirk, in dem die meisten Aktivist*innen und Exilant*innen zu finden waren.

Ab dem 15. September präsentiert dann das Dekoloniale Festival 2023 die künstlerischen Interventionen der diesjährigen Dekoloniale Berlin Residency unter dem Titel »AGITP[R]OP!« in einer eigenen Ausstellung im BHROX bauhaus reuse auf der Mittelinsel des Ernst-Reuter-Platzes. In und um diesen Glaspavillon herum befindet sich auch das Festivalzentrum 2023. Hier findet am Freitag, 15.9.2023 ein international besetztes Diskursprogramm statt.
Am Samstag gibt es wie jedes Jahr die ganztägige Dekoloniale Stadttour mit vielen interessanten historischen und zeitgenössischen Stationen und entsprechenden Interventionen unserer eingeladenen Expert*innen an den Schnittstellen aus Wissenschaft, Kunst und Aktivismus. Am Freitag- und Samstagabend veranstalten wir mit unseren Partner*innen fantastische Abendprogramme.
Am Sonntag, 17.9.2023 beschließen wir das Festival mit Gesprächsrunden mit unseren Partnerorganisationen und geben einen Ausblick auf das finale Dekoloniale-Jahr 2024.

++Kinderbetreuung++ Freitag: 9:30–18:30 Uhr und Sonntag: 9:30–14:30 Uhr
Voranmeldung über rsvp@dekoloniale.de unter Angabe von Tag, Zeitraum & Alter der Kinder

 

Programm

»Bandung Revis[it]ed«

15. Sep 2023, 09:30-17:30 Uhr
im BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz (Mittelinsel)

Inspiriert von der historischen «Bandung Konferenz» im Jahr 1955 tauschen sich Expert*innen afrikanischer und asiatischer Herkunft zuerst in kleinen Gesprächsrunden und dann in einer gemeinsamen Plenarsitzung zu zentralen Themen transnationaler Solidarität aus.

Begrüßung & Vorstellung der Chairs – 09:30-10:00 Uhr: Presiding Anne Adams, John Njenga Karugia, Christopher J. Lee

Panel 1 Solidarity & Radical Justice – 10:00-11:00 Uhr:
Kehinde Andrews, Saraya Gomis, Mwazulu Diyabanza, and Su-Ran Sichling

Panel 2 Art, Culture & History – 11:00-12:00 Uhr:
N’Goné Fall, Hou Hanru, Miriam Ibrahim, Rajesh Parameswaran

Panel 3 Intersectionalities – 12:00-13:00 Uhr:
Marlize André, Ragil Huda, Peggy Piesche, Dr. Christine Vogt-William

Panel 4 Economy & Ecology – 14:00-15:00 Uhr:
Aouefa Amoussouvi, Dr. Tao Leigh Goffe, Anna Hankings-Evans, Jomo Kwame Sundaram

Panel 5 Epistemologies & Cosmologies – 15:00-16:00 Uhr:
Adams Bodomo, Phinith Chanthalangsy, Naoíse Mac Sweeney, and Mala Pandurang

Plenary session »Bandung Revis[it]ed« – 16:00-17:30 Uhr

 

Ausstellungseröffnung der Dekoloniale Berlin Residency: »AGITP[R]OP!«

15. Sep 2023, 17:30-19:00 Uhr
im BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz (Mittelinsel)

Das «Dekoloniale Festival 2023» präsentiert die künstlerischen Interventionen der diesjährigen «Dekoloniale Berlin Residents» Jere Ikongio, Bunga Siagian und Bianca Xunise in der Ausstellung »AGITP[R]OP!« im BHROX bauhaus reuse. Die Kartierungen des Berliner Künstlers Moses März bieten zudem epistemologischen Kontext.

Öffnungszeiten während des «Dekoloniale Festival 2023»: 15.-16. Sep 2023, 10:00-18:00 Uhr
17. Sep 2023, 10:00-14:00 Uhr

Öffnungszeiten ab dem 19. Sep 2023 bis zum 15. Okt 2023: Di – So, 12:00-20:00 Uhr

 

Qi Gong mit André Tatchum

17. Sep 2023, 09:00-10:00 Uhr
im BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz (Mittelinsel)

Die Übungsstunde wird sich um die «Übungsreihe: 8 Stück Brokat» drehen. Hierbei geht es um 8 Übungen, die der Marschall YUE FEI für die Gesundheit seiner Soldaten entwickelt hatte. Die Bedeutung dieser Übungen für die Gesundheit hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Auf Chinesisch werden die Übungen auch «Ba duan jin» genannt. Vorab wird eine leichte Aufwärm-Übung erfolgen.

Sprache: Deutsch

Bitte bequeme Kleidung und Schuhwerk tragen.

Zur optimalen Vorbereitung der Übungsstunde ist eine vorherige Anmeldung unter rvsp@dekoloniale.de erwünscht. Eine Bestätigung erfolgt nicht.

 

Gespräch zur Kooperation 2023

17. Sep 2023, 10:30-11:30 Uhr
im BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz (Mittelinsel)

Das Dekoloniale-Projekt arbeitet im Geiste nachhaltiger Kooperation. Am Sonntagmorgen gehen wir bei einem Brunch und Musik mit unseren Partner*innen ins rückschauende wie ausblickende Gespräch.

 

Dekoloniale [Re]visionen 3/23: Gespräch zur Oper »Chief Hijangua« in Berlin

17. Sep 2023, 11:30-12:30 Uhr
im BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz (Mittelinsel)

Die dritte »Dekoloniale [Re]Visionen-Denkwerkstatt« des Jahres 2023 beschäftigt sich aus einer psychodynamischen Perspektive mit dem Thema von transnationalen Kooperationen in schwierigen historischen Kontexten.

Im Rahmen der Kooperation mit der Berliner Europapremiere der namibischen Oper »Chief Hijangua« trägt das Kulturprojekt «Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt» einen mehrstufigen Prozessbegleitungs-Workshop mit der Kölner psychodynamischen Supervisorin & Coach Dr. Amma Yeboah bei. Der Workshop steht allen namibischen, südafrikanischen und deutschen Team-Kolleg*innen von »Chief Hijangua« 2023 in Berlin (Künstlerische Leitung, Regie, Produktion, Darsteler*innen, Chor und Orchester) offen. Für die transnationalen Projektteams von »Chief Hijangua« sollte derart ein gemeinsamer Reflexionsraum geschaffen werden, der die Kooperation entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse und Anliegen besprechbar macht, um so eine bestmögliche Arbeitsatmosphäre für die Vorbereitung und Durchführung der Berliner Premiere von »Chief Hijangua« 2023 zu schaffen.

Wir erhoffen uns allseitige Lernerfahrungen, was zu einer guten Zusammenarbeit im Rahmen von transnationalen Kooperationen gehört, insbesondere zu solchen in schwierigen historischen Kontexten. Im Evaluationsgespräch am Sonntagvormittag kommen die beteiligten namibischen und deutschen Kreativen zusammen, um im Austausch mit Dr. Yeboah Rückschau zu halten.

Mit:
Nikolaus Frei (Librettist), Eslon Hindundu (Komponist), Kim Kira Meyer (Co-Regisseurin), Nadja Ofuatey-Alazard (Dekoloniale Festivalleitung), Mikael Pulse (Co-Regisseur), Dr. Amma Yeboah (Psychodynamische Supervision)

 

Dekoloniale Berlin Residency 2023: Künstler*innengespräch & Führung durch die Ausstellung »AGITP[R]OP«
17. Sep 2023, 12:30-13:30 Uhr
im BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz (Mittelinsel)

Die diesjährigen «Dekoloniale Berlin Residents 2023» Bianca Xunise, Bunga Siagian und Jere Ikongio sprechen gemeinsam mit Julia Grosse (Contemporary And, C&) und den Jury Vorsitzenden N ́Goné Fall & Hou Hanru über ihre (kollaborativen) künstlerischen Interventionen außerhalb und im Rahmen der gemeinsamen Ausstellung »AGITP[R]OP!« im BHROX bauhaus reuse.

 

Abschlussperformance
17. Sep 2023, 14:00-15:00 Uhr
im BHROX bauhaus reuse, Ernst-Reuter-Platz (Mittelinsel)

mit Wan Shey und Fogha Mc Refem

 

Dekoloniale Festival, Programmflyer, © Grafik: Dekoloniale Festival, 2023

Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt

Die koloniale Vergangenheit ist – wenngleich nicht immer sichtbar – allgegenwärtig. Dies gilt auch für die Echos des von Deutschland ausgegangenen Kolonialismus in der Welt. Berlin will sich seiner Verantwortung als ehemalige Kolonialmetropole und Reichshauptstadt stellen. Mit «Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt» wurde daher im Januar 2020 ein Kulturprojekt zur kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kolonialismus und mit dessen Folgen gestartet.

Das Modellprojekt geht auf eine Initiative von Berlin Postkolonial e.V., dem Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER) e.V., Each One Teach One (EOTO) e.V., der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) e.V. und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa zurück. Als Kooperationspartnerin wurde die Stiftung Stadtmuseum Berlin gewonnen. Das Projekt wird damit maßgeblich von Akteur*innen getragen, die sich seit Jahren für Berlins kritische Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus engagieren.

«Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt» versteht Kolonialismus als Unrechtssystem, das immer auch auf den Widerstand der Kolonisierten traf. Das Projekt greift die immer lauter werdenden Forderungen nach einem konsequenten Perspektivwechsel in der postkolonialen Erinnerungskultur auf. Statt kolonialer und kolonialrassistischer Akteur*innen sollen fortan die Opfer und Gegner*innen von Kolonialrassismus und Ausbeutung Aufmerksamkeit und Würdigung erfahren.

Detailliertes Programm unter: www.dekoloniale.de

Dekoloniale Erinnerungskultur wird gefördert mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt ist ein gemeinsames Projekt von Berlin Postkolonial e.V., EACH ONE TEACH ONE (EOTO) e.V., Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. und der Stiftung Stadtmuseum Berlin.