Filmstill, © Photo: The Power of Utopia, 2023

Film a Architektura
Das Prager Filmfestival mit zwei architektonischen Dokumentarfilmen zu Gast in Berlin

Eine gemeinsame Veranstaltung von BHROX bauhaus reuse und dem Tschechischen Zentrum Berlin in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstützung des tschechischen Festivals Film a Architektura, das vom 29.9. bis 4.10.2023 in Prag und weiteren Städten stattfindet. Das Festival zeigt ausgesuchte tschechische und internationale Gegenwartsfilme, die sich mit Architektur beschäftigen. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist dem Thema „Konstruktionen“ gewidmet. Hier geht es nicht nur um eine Würdigung technischer Bauten und des Bauingenieurwesens, sondern auch um eine Auseinandersetzung mit abstrakten Konzepten gesellschaftlicher Ideologien, die Einfluss haben auf die Gestaltung und das Funktionieren von Städten.

Mit einer Einführung von Karolína Vacková, Programmleiterin des Prager Festivals Film a Architektura, die das Festival und die ausgewählten Filme kurz vorstellt.

Der Zugang ist nur über den U-Bahnhof Ernst-Reuter-Platz möglich. Bei schönem Wetter draußen, bei nicht so schönem Wetter drinnen (begrenzte Kapazität). Der Eintritt ist frei.

Film a Architektura, © Foto: zukunftsgeraeusche, 2023

 

The Power of Utopia – Living with Le Corbusier in Chandigarh (18:30 Uhr)
CH, IND 2023, 84 min., OmeU, Regie: Thomas Karrer und Karin Bucher
Mit dem Bau der indischen Planstadt Chandigarh hat der schweizerisch-französische Architekt Le Corbusier vor siebzig Jahren sein Lebenswerk vollendet. Chandigarh ist ein umstrittenes Gesamtkunstwerk, eine mutige Utopie der Moderne. Bis heute ist die Stadt eines der geschlossensten Ensembles der modernen Architektur der1950 bis 1960er Jahre. Der ursprüngliche Plan orientiert sich am menschlichen Körper, an der Stelle des Kopfes befinden sich die Regierungsgebäude, die Hände werden von Universitäten und Industrie gebildet, im Herzen befindet sich das Stadtzentrum und die Lungen werden von ausgedehnten Grünflächen gebildet. Der Film begleitet vier Kulturschaffende, die in der geplanten Stadt leben und reflektiert in einer atmosphärisch dichten Erzählung Le Corbusiers Erbe, utopische Stadtideen und die kulturellen Unterschiede zwischen Ost und West.

 

Best in the World (20:30 Uhr)
DK 2022, 56 min., OmeU, Regie: Hans Christian Post
Die dänische Hauptstadt gilt vielen als die inklusivste, kreativste und überhaupt beste Stadt der Welt. Das ist jedoch nicht immer so gewesen. Vor dreißig Jahren war Kopenhagen eine verschmutzte Industriestadt am Rande des Bankrotts. Durch politische und architektonische Maßnahmen hat die Stadt eine völlige Umgestaltung erfahren, aber zu welchem Preis? Einst das leuchtende Beispiel einer humanen und offenen Stadt, die für alle erschwinglich war, zeichnet sich das Stadtgebiet heute durch eine ausgeprägte gesellschaftliche Ungleichheit aus, die über die Stadtgrenzen hinausreicht. Welche negativen Entwicklungen brachte der Status einer hervorragenden Stadt für die Lebensqualität mit sich?
Im Anschluss Videogespräch in englischer Sprache mit dem Regisseur Hans Christian Post

Filmstill, © Photo: Best in the World, 2022