STAGING TIMES – eine inter-afrikanische Begegnung zwischen Fotografie und Theater
Mit Werken von Lebohang Kganye, Aboubacar Traoré, Sarah Waiswa, Thokozani Kapiri, Noël Minoungou und Freddy Sabimbona
Foto © Sarah Waiswa
Zeit ist mehr als eine fixe Maßeinheit. Sie definiert uns und wir definieren sie. Jede Sekunde aufs Neue. Einerseits vergeht sie, objektiv betrachtet, präzise und kontinuierlich, andererseits kann sie, subjektiv wahrgenommen, rasend schnell verfliegen oder sich quälend langsam hinziehen. Auch die vermeintlich klaren Trennungslinien zwischen den einzelnen Zeitebenen verschwimmen bei näherer Betrachtung: Vergangenes mischt sich in die Gegenwart ein, die eben noch Zukunft war und als solche entscheidend für unser Planen und Handeln ist. Neben persönlichen Erfahrungen prägen auch die Gesellschaft und Epoche, in der wir leben, unsere Wahrnehmung von und unseren Umgang mit Zeit.
Im Rahmen des Projektes „Staging Times“ setzten sich Künstler*innen aus sechs verschiedenen Ländern (Mali, Burkina Faso, Kenia, Malawi, Südafrika) zwischen 2018 und 2020 gemeinsam mit dem Thema „Zeit“ auseinander.
Das Design des Projekts folgte dabei einem Ping-Pong Format: die Bilder der Fotograf*innen dienten den Theaterschaffenden als Ausgangspunkt für ihre Inszenierung. Umgekehrt wurden dann die Theateraufführungen wieder zur Quelle der Inspiration für weitere Bildserien.
Daraus entstanden vielschichtig inszenierte Bildwelten, in denen sich Krisen der Gegenwart mit apokalyptischer Zukunft und traumatischer Vergangenheit zu einer vielschichtigen Reflexion über das Sein in der Welt aus verschiedenen afrikanischen Perspektiven verknüpfen.
Nachdem die Theaterstücke, sowohl in ihrem Herkunftsland als auch auf dem internationalen Festival „Buja sans Tabou“, zusammen mit einer Auswahl der Fotos in Burundi gezeigt wurden, ist das Projekt nun im Pavillon von BHROX bauhaus reuse zum ersten Mal in Europa zu sehen.