Filmarchiv - Sammlung & Reviews #23
Das BHROX bauhaus reuse erstellt für die Entwicklung des zukünftigen Projekts “modernpunk” ein Archiv zum Themenfeld / Arbeitsthema Moderne in Stadt, Architektur, Science-Fiction und Punk. Auf dem Weg dahin erscheint in losen Abständen ein Film-Tipp und wenn verfügbar, den Streaming-Link dazu.
Wir laden Sie ein an der Sammlung teilzunehmen und nehmen gerne Ihre Vorschläge an – die wir zusammen mit einer kurzen Review veröffentlichen.
Kontakt: info@bauhaus-reuse.de
#23 Filmtipp von Isabelle Kaiser (zukunftsgeraeusche)
USA 1984, Regie: Penelope Spheeris, 94 Minuten
Los Angeles, Anfang der 80er Jahre: Die einstigen Vorstadtparadise, in den sich die Durchschnittsamerikaner für ein beschauliches Leben zurückgezogen haben, sind zu verkommenen Wohngegenden mutiert. Der Traum vom Wohlstand ist bei Vielen vorbei und die Depression der Eltern schlägt sich auch auf die Generation ihrer Kinder durch. In einem der heruntergekommenen Häuser lebt eine Gruppe von Punks, die es zuhause nicht mehr ausgehalten hat. Sie stehlen, terrorisieren die Nachbarn und lassen ihre Aggression bei abendlichen Konzerten aus, die teilweise so ausarten, dass sogar die Bands das Weite suchen. “No Future” ist ihre Losung. Diese gilt auch für die spießige Nachbarschaft, die sich gegen die Punks auflehnt und diese gleichzeitig als willkommene Sündenböcke betrachtet, um vom eigenen Elend abzulenken. Penelope Speeris drehte ihren Film in roher, körniger Ästhetik und fast ausschließlich mit Laiendarstellern, mit wirklichen Punks aus L.A., darunter Flea, der spätere Bassist der Red Hot Chilli Peppers. Getragen wird der Film von einem düsteren Punk-Score und gefilmten Live-Konzerten. Der Song Suburbia von den Pet Shop Boys wurde durch den Film inspiriert. Die Unruhen in Brixton 1981 und 1985 brachten Neil Tennant dazu, über die Langeweile und die ihr zugrundeliegenden Spannungen in Vorstädten nachzudenken.
Filmarchiv - Sammlung & Reviews #23
Das BHROX bauhaus reuse erstellt für die Entwicklung des zukünftigen Projekts “modernpunk” ein Archiv zum Themenfeld / Arbeitsthema Moderne in Stadt, Architektur, Science-Fiction und Punk. Auf dem Weg dahin erscheint in losen Abständen ein Film-Tipp und wenn verfügbar, den Streaming-Link dazu.
Wir laden Sie ein an der Sammlung teilzunehmen und nehmen gerne Ihre Vorschläge an – die wir zusammen mit einer kurzen Review veröffentlichen.
Kontakt: info@bauhaus-reuse.de
#23 Film tip by Isabelle Kaiser (zukunftsgeraeusche)
USA 1984, Direction: Penelope Spheeris, 94 minutes
Los Angeles at the beginning of the 1980s: the former suburban paradise to which the average American retreated for a tranquil life has mutated into squalid residential neighborhoods. The dream of prosperity is over for many, and the depression of their parents is also affecting their children’s generation. In one of the run-down houses lives a group of punks who couldn’t stand it at home anymore. They steal, terrorize the neighbors and vent their aggression at evening concerts, some of which get so out of hand that even the bands leave. “No Future” is their slogan. This also applies to the stuffy neighborhood, which rebels against the punks and at the same time sees them as welcome scapegoats to distract from their own misery. Penelope Speeris shot her film in a raw, gritty aesthetic and almost exclusively with amateur actors, with real punks from L.A., including Flea, the later bassist of the Red Hot Chilli Peppers. The film is carried by a gritty punk score and filmed live concerts. The song Suburbia by the Pet Shop Boys was inspired by the film. The 1981 and 1985 Brixton riots got Neil Tennant thinking about boredom and its underlying tensions in suburbia.